Meistens läuft es doch so: Das Leben beginnt, wir werden Erwachsen, wir verlieben uns – oft auch mehrmals. Wir suchen nach dem richtigen Beruf und irgendwann folgt die Hochzeit und wir bekommen ein oder mehrere Kinder. Dann kommen die Kleinen in den Kindergarten und in die Schule mit allen Sorgen und dann kommt noch mit aller Wucht die Pubertät. Eine schwere Zeit liegt vor uns und wird manchmal zur Zerreisprobe.

Zwischen Haushalt und Job tingeln wir hin und her. Wir sollen eine gute Mutter sein, eine sexy Ehefrau und den Haushalt nebst Job machen wir mit Links. Plötzlich werden die ersten Partner der Kinder mit nach Hause gebracht.

So wurden aus vielen Paare Eltern, aber oft nach längerer Zeit kein Paar mehr. So schwappte das Leben wie eine Welle, mit allen Auf’s und Ab’s daher.

Irgendwann werden die eigenen Eltern vielleicht noch Tüttelig oder Pflegebedürftig und man selbst funktioniert dann halt einfach so wie es gebraucht wird – meist ohne eigene Ziele zu verfolgen oder Hobbies nach zu gehen – Denn dafür fehlt uns schlicht einfach die Zeit. Das geht oft so lange gut, bis der Burnout zuschlägt oder der Partner geht.

Meistens um die 40 herum fangen wir uns an zu fragen, ob das schon alles war?

Wir fangen an Freundschaften, den Job oder den Mann infrage zu stellen und sortieren rigoros aus. Denn – die Uhr läuft und die Hälfte des Lebens ist rum. Da man bis dorthin auch stark an Weisheit zugelegt hat, fängt man an zu überlegen, was man unbedingt noch machen möchte oder was auf keinen Fall mehr.

Was kommt jetzt?

Bei manchen allerdings kommt der komplette Zusammenbruch, wenn die Vögel das Nest verlassen haben und sich plötzlich ein Abgrund auftut. Nach dem Motto: „Hilfe, die Kinder sind weg, wem trage ich die Socken nach?“ Was fange ich mit meiner Freizeit an? Für wen opfere ich mich jetzt auf? Habe ich Hobbies? Was macht mir eigentlich Spaß? Was fange ich mit meiner gewonnen Zeit an?

Gute Frage. Genau in dieser Zeit trennen sich viele Paare, weil keine Gemeinsamkeiten mehr da sind. Sie sind irgendwo im Laufe der Jahre auf der Strecke geblieben. Manchen macht genau diese Leere erst mal Angst. Aber genau darin steckt eine echte Chance. Einmal das machen, was man lange nicht konnte. Vielleicht einen völlig neuen Job oder sich Selbstständig machen, ein Ehrenamt oder vielleicht ein Tanzkurs mit dem Partner? Neue Wege gehen. Viele starten mit 50 noch mal so richtig durch.

Glauben Sie mir, ich weiß genau wovon ich da Schreibe, denn ich habe genau dieses und noch viel mehr ebenso erlebt! Allerdings habe ich immer Hobbies gehabt und bin diesen auch nachgegangen. Aber die Socken habe ich alle Familienmitglieder selbst aufräumen lassen;-)

Haben Sie schon eine Idee was Sie machen möchten, wenn Ihre Kinder aus dem Haus sind?

Lesen Sie am 15. März über: „Was fange ich jenseits der 50 mit meinem Leben an?“